Frage:
Ich beschäftige mich zurzeit mit Roswitha von Gandersheim. Dichterin, Heilerin, Spirituelle. Was sagt sie aus?
?
2007-07-10 10:53:46 UTC
Ich beschäftige mich zurzeit mit Roswitha von Gandersheim. Dichterin, Heilerin, Spirituelle. Was sagt sie aus?
Zwei antworten:
Big Andy
2007-07-11 09:31:07 UTC
Nachdem im Beitrag vor mir und in dem besagten Link eigentlich alles steht, was es fürs Erste zu wissen gibt, kann ich nichts hinzufügen.

Lediglich erwähnenswert finde ich die Tatsache, dass man nicht zuviel in Personen der Literaturgeschichte hineininterpretieren soll, denn auch Hr.v.G. war "lediglich" eine mit reichlich wüster Phantasie ausgestattete schreibende Nonne, die ihrer Zeit weit voraus war ( man könnte sagen emanzipiert ) und die demnach mit dem damaligen Zeitgeist nicht konform ging.
ippen
2007-07-10 20:15:00 UTC
Hallo, ich persönlich habe nur zwei Ihrer Bücher gelesen. das beste davon handelte von Abraham.

Hier noch etwas Text.



R.s Werk umfaßt eine Reihe von Dramen in Reimprosa, sowie zwei umfangreiche historiographische Werke zur Geschichte des Klosters Gandersheim und der Ottonen. Philosophisch interessanter sind ihre Dramen, die sie als Reaktion auf römische Theaterstücke, z.B. von Terenz, schrieb. R. sah seine Texte als gefährliche Lektüre, vor allem wegen ihrer Darstellung der Frauen als „schamlose Weiber“. Als Gegengewicht zu dieser verzerrten Darstellung von Weiblichkeit entwarf sie in ihren Dramen das Bild der „heiligen christlichen Jungfrau“. Damit wandte sich R. auch entschieden gegen die von den Kirchenvätern verbreitete Auffassung, die Frau sei ein Werkzeug des Teufels und machte sie zum Werkzeug der göttlichen Gnade. Sie sieht die Frau nicht als dem Mann unterlegen, sondern sie triumphiert über ihn, weil sie ihm moralisch überlegen ist; hier wird auch ihre Nähe zur pythagoreische Lehre deutlich. Die Frau ist für R. Erlöserin und Trägerin des Heil

Bemerkenswert ist der den Texten Roswithas, als deren Lebensdaten auch 935 bis 975 angegeben werden, innewohnende Grausamkeit. Bei H. DÖBLER findet sich eine Probe: „Drei nackte Mädchen werden ausgepeitscht, so daß ihre Glieder zerreißen. Auf glühenden Rosten brät man ihre Leiber und hält sie in Pfannen, die mit Wachs und Pech gefüllt sind, bis sie endlich mit Schwertern enthauptet werden.” Mit solchen Texten suchte Roswitha darauf hinzuweisen, daß der Leib gefoltert und verbrannt werden könne, die Seele aber gerettet würde, wenn nur Tugend und Sittsamkeit geübt werden, denn ihre Texte richteten sich gegen den „abscheulichen Wahnsinn unerlaubter Liebe”. Besonders Kaiser Otto II. ehrte Roswitha, die schon zu Lebzeiten „helltönende Stimme von Gandersheim” genannt.



Nachfolgend noch ein Link, der eine sehr gute Hilfe ist, wenn man mehr über Roswitha erfahren möchte.

Viel Späß bei Ihrer Arbeit



http://www.klaus-seehafer.de/html/hrotsvith.htm


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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