Frage:
(Blöde) Frage zum Aufbau einer Novelle?
Lemmy Caution
2007-07-10 04:48:20 UTC
Es ist üblich Novellen in eine Rahmenhandlung zu setzen. Aber darf auch eine Rahmenhandlung innerhalb einer Novelle sein, oder verstößt das gegen die Regelpoetik?

Vielen Dank, wenn jemand eine Meinung/einen Vorschlag oder einen einen guten Beitrag hat!
Drei antworten:
Dave
2007-07-10 05:34:16 UTC
Sorry, aber um ehrlich zu sein, ich verstehe den ersten Teil der Frage nicht. Wie beabsichtigst du die Rahmenhandlung in die eigentliche Novelle zu versetzen?

Das ist keine Kritik, mir wird das nur nicht klar.



Ich denke am Wichtigsten bei einer Novelle ist einfach folgendes:

-Zusammenziehung eines Vorgangs zu einem krisenhaften Vorgang



-Geflecht von Vorfall und Mensch; Verknüpfung von Schicksal und Charakter und die Frage ihrer Verflechtung



-Wendepunkt/ mögl. Dingsymbol



-In der Form: Konzentrierung, äußerste Verdichtung und abgekürzte Darstellung



-Aufbau: knappe Exposition, zusammenraffendes Hinführen zum Höhe- und Wendepunkt, Abfall und Ausklang



-Szenischer Ausschnitt statt eines breiten Gemäldes, keine ausführliche Milieuschilderung



-die Länge ist nicht entscheidend



Bei den lyrischen Elementen würd' ich sagen, es kommt darauf an. Einerseits auf die Art der Novelle, als auch auf die genaue Art der Verwendung. Ich persönlich denke, dass sie als stilistisches Mittel zulässig sind. Natürlich kann man eine Novelle auch nur in Versen schreiben.
karl9999
2007-07-10 14:59:55 UTC
Es ist sicher in gewisser Hinsicht Interpretationssache, aber da sich eine Novelle durch ihre stringente Form vom Roman unterscheidet, würde ich eine Novelle, die wiederum in Rahmenhandlung und Binnenhandlung unterteilt ist, als einen Bruch der "Regelpoetik'" sehen - so ein verwickelter Aufbau ist eher ein Merkmal des Romans.

Gegen Gedichte hingegen ist nichts zu sagen.

P.S.: Das Understatement mit der "blöden" Frage ehrt dich ja, aber diese Frage ist deutlich cleverer als die meisten anderen hier.

Noch ein Nachtrag: Das epische Gedicht (=Ballade) oder das epische Drama sind beide sinnvoller als eine romanhafte Novelle, weil sie die die 3 Grundgattungen mischen (Epik, Lyrik, Dramatik), welche sich deutlich voneinander unterscheiden. Novelle und Roman hingegen sind beides epische Formen, welche sich sowieso kaum unterscheiden, sodass sich die Literaturwissenschaftler eh schon streiten, ob ein Werk nun Roman oder Novelle ist.
Brigitte M
2007-07-10 12:19:57 UTC
1. Heutzutage hält sich doch eh kaum wer an die Regeln.



2. Trotzdem sollte jeder Regelverstoß gut begründet sein, sonst kann das sehr verwirrend für den Leser sein.



Die Frage ist halt welchen Zweck du verfolgst.



Ich persönlich bin ja sehr konservativ was die Mischung von Formen angeht: Ich mag es im Allgemeinen nicht. Aber ich bin wahrscheinlich auch nicht deine Zielgruppe.


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
Loading...