Da ich das Gedicht nicht kannte, habe ich mal recherchiert. Der Einwand von
@Tegularius ist berechtigt. Das Gedicht stammt anscheinend gar nicht von Tucholksky. Schau hier:
http://www.sudelblog.de/
http://www.sudelblog.de/?p=378
http://klauswerner.com/2008/10/kurt-tucholsky-1930-wenn-die-borsenkurse-fallen/
http://www.marktundmittelstand.de/nachrichten/finanzen/detail/index.php?newsID=%2Fnachrichten%2Fmeldungen%2F2008_10%2F27_dcn_tucholsky%2Findex.php
Trotzdem ist das Gedicht nicht schlecht und hätte gut von Tucholksky stammen können. Vieles war ja auch damals schon bekannt. Ich fürchte, dass der Mensch von Natur aus zu beschränkt ist, um aus der Geschichte zu lernen. Jede Generation will ihre eigenen Fehler machen. Die Aktiengesellschaften denken nur an die nächste Gewinnausschüttung und die Politiker denken nur daran, die laufende Legislaturperiode zu überstehen oder die kommende Wahl zu gewinnen.
Hier für dich noch ein echtes Tucholsky-Gedicht und ein Zitat von Jefferson:
DIE LÖSUNG
Kurt Tucholsky
Wenn was nicht klappt,
dann wird vor allem mal nicht berappt.
Wir setzen frisch und munter
die Löhne, die Löhne herunter -
immer runter!
Wir haben bis über die Ohren
bei unsern Geschäften verloren...
Unser Geld ist in allen Welten:
Kapital und Zinsen und Zubehör.
So lassen wir denn unser großes Malheur
nur einen, nur einen entgelten:
Den, der sich nicht mehr wehren kann.
Den Angestellten, den Arbeitsmann;
den Hund, den Moskau verhetzte,
dem nehmen wir nun das Letzte.
Arbeiterblut muss man keltern.
Wir sparen an den Gehältern -
immer runter!
Unsre Inserate sind nur noch ein Hohn.
Was braucht denn auch die deutsche Nation
sich Hemden und Stiefel zu kaufen?
Soll sie doch barfuss laufen!
Wir haben im Schädel nur ein Wort:
Export! Export!
Was braucht ihr eigenen Hausstand?
Unsre Kunden wohnen im Ausland!
Für euch gibt´s keine Waren.
Für euch heißt´s: sparen! Sparen!
Nicht wahr, ein richtiger Kapitalist
hat verdient, als es gut gegangen ist.
Er hat einen guten Magen.
Wir mussten das Risiko tragen...
Wir geben das Risiko traurig und schlapp
inzwischen in der Garderobe ab.
Was macht man mit Arbeitermassen?
Entlassen! Entlassen! Entlassen!
Wir haben die Lösung gefunden:
Krieg den eigenen Kunden!
Dieweil der deutsche Kapitalist
Gemüt hat und Exportkaufmann ist.
Wussten Sie das nicht schon früher -?
Gott segne die Wirtschaftsführer!
"Ich glaube, dass Banken für unsere Freiheit gefährlicher sind als stehende Armeen. Wenn das amerikanische Volk jemals privaten Banken erlaubt die Ausgabe seiner Währung zu kontrollieren, werden die Banken und Körperschaften, die um die Banken herum entstehen werden, zuerst durch Inflation, dann durch Deflation das Volk um all ihr Eigentum berauben bis ihre Kinder obdachlos auf dem Kontinent erwachen, den ihre Väter erobert haben. Die Macht der Währungsausgabe sollte den Banken weggenommen werden und dem Volk, dem diese Macht rechtmäßig zusteht, zurückgegeben werden."
Thomas Jefferson, dritter Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (1801-1809), der hauptsächliche Verfasser der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und einer der einflussreichsten Staatstheoretiker der USA